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Es kursieren Gerüchte, dass in Abwasserkanälen von Großstädten schon mal Krokodile ihr Unwesen treiben…

Schon oft habe ich in verschiedenen Pressemitteilungen von „historischen“ Funden gelesen, darunter auch im Berliner Kurier. In diesem fand ich vor geraumer Zeit einen Artikel über eine Flaschenpost, die bereits vor mehreren Jahrzehnten in einen See bei Rathenow geworfen wurde.

Bei einem Wochenend-Spaziergang entdeckte ein Ehepaar das seit 1981 umherschippernde Objekt. Die Botschaft darin war knapp aber eindeutig: „Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz.“ Die damals 11-jährige Heike hinterließ auf Anraten ihrer Tante neben diesem gut gemeinten Rat ihre Adresse. Nach 30 Jahren erhielt sie die frohe Botschaft über den Fund ihrer Flaschenpost und damit gleichzeitig die Nachricht, dass diese fortan Teil einer Ausstellung zur Dorfgeschichte in Semlin sein wird.

Weniger historisch, aber dafür mindestens genauso kurios sind die Funde, die die fleißigen Mitarbeiter in den Klärwerken der Berliner Wasserbetriebe machen. Für all die seltsamen Stücke wurde bereits in Ruhleben eine Glasvitrine aufgebaut, in dem ihr das ein oder andere Stück begutachten könnt.

Das Ganze erinnerte mich sofort an die Simpsons-Folge, in der Bart seinem Vater den Schlüsselbund entreißt und die Toilette herunterspült. Ihr glaubt, dass das vollkommen fiktiv ist? Dann lasst euch belehren, dass auch im realen Leben der ein oder andere „Bart“ sein Unwesen treibt, denn neben einem Führerschein, Gebissen und einem Schildkrötenpanzer, findet sich auch der ein oder andere Schlüsselbund in Deutschlands hauptstädtischen Klärwerken.

Uns mag das amüsieren, den ambitionierten Mitarbeitern im Klärwerk schafft das aber vor allem Arbeit. Das zeigte z.B. ein Deckel einer Milchkanne. „Dieser sorgte beim Ansaugen der Pumpe immer wieder dafür, dass diese nicht gestartet werden konnte“, verriet mir Arne Kuczmera, der täglich Interessierte durch das Klärwerk Ruhleben führt. Er selbst hat 1980 eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenschlosser absolviert. Obwohl er sich anschließend zum Maschinen- und Anlagenfahrer qualifizierte und auch noch seinen Meister gemacht hatte, reizte ihn gleichzeitig die Organisation von Führungen. Und so bewarb er sich prompt, als eine Stelle in der Öffentlichkeitsarbeit ausgeschrieben war. Ein Werdegang, der ihn an eine der wohl abwechslungsreichsten Stellen im Unternehmen brachte.

So unkonventionell wie die Laufbahn unseres Spezialisten in Sachen „ungewöhnliche Funde“ ist, sind eben auch Selbige. Am obskursten erschien mir die Geschichte, dass ein lebender Waran, also ein ziemlich großes Reptil, bei Reinigungsarbeiten gefunden wurde – da hätte sich wohl jemand Heikes Rat aus der Flaschenpost zu Herzen nehmen sollen…
Das Gerücht mit dem Krokodil im Kanal könnt ihr aber trotzdem getrost als Großstadt-Mythos abtun.

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