Für Marcel und mich ist das bereits die 3. Praxisphase als Wirtschaftsinformatikstudenten bei den Berliner Wasserbetrieben. Nach einigen Erfahrungen, die wir bereits im Unternehmen sammeln durften, wollen wir euch als Neueinsteiger ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie ihr entspannt durch die Praxisphasen und die damit verbundenen Formalitäten eures dualen Studiums kommt.
Zu einem dualen Studium gehören immer Praxisphasen, das bedeutet ihr arbeitet in jedem Semester für jeweils ca. 12 Wochen in einer Abteilung der Berliner Wasserbetriebe.
Jede Praxisphase beginnt in der Regel mit einer lieben Mail von dem Betreuer für die dualen Studiengänge. In der Mail erfahrt ihr, in welcher Abteilung ihr eingesetzt sein werdet. Manchmal ist das jedoch nicht mehr groß überraschend, da ihr auch selber Wünsche einreichen könnt oder vorher bereits eine Absprache mit einer Abteilung treffen könnt.
Damit ihr locker in den ersten Tag in der neuen Abteilung starten könnt, solltet ihr mindestens eine Woche vorher eine Mail an euren Betreuer schreiben und absprechen, wann ihr wo sein sollt. Außerdem wird auch gleich ein Termin für ein Einführungsgespräch festgelegt. Ich weiß noch genau, wie nervös ich vor meinem ersten Einführungsgespräch war. Man hatte keine Vorstellung, was einen erwarten würde. Um euch das Ganze aber ein wenig zu erleichtern, wollen wir euch kurz erzählen, wie so ein Gespräch abläuft. Mit einem netten Lächeln und einer kurzen Vorstellung, wer ihr eigentlich seid, habt ihr schon mal einen guten Einstieg. Meistens übernehmen die Betreuer das viele Reden und berichten erst einmal, wofür eure Abteilung bei den Berliner Wasserbetrieben zuständig ist und was deren Arbeitsbereiche sind. Meist erfahrt ihr auch gleich, was eure Aufgaben während der Praxisphase sein werden.
Und dann könnt ihr auch schon starten. Ihr bekommt euren Arbeitsplatz gezeigt und werdet meistens auch gleich allen Teammitgliedern vorgestellt. Falls nicht, einfach auf das nächste Teammeeting warten.
Da die Praxisphase ja Teil des Studiums ist, gibt es natürlich auch eine Bewertung von der Hochschule – den Praxistransferbericht (PTB). Das ist ein zehnseitiger Bericht, in dem ihr euch auf wissenschaftlicher Ebene mit einem Thema, das ihr in eurer Praxisphase kennenlernt, auseinandersetzt. Außerdem muss dieser Bericht auch immer einen Bezug auf den theoretischen Lerninhalt aus der Hochschule haben. Von der Hochschule erhaltet ihr eine E-Mail mit einem Themenformular und den Fristen zu eurem PTB. Bei eurer Themenfindung stehen euch sicher eure Betreuer zur Seite. Kleiner Tipp: Sucht euch ein Thema aus, das ihr gut mit euren Aufgaben in der Phase koppeln könnt und somit schon ein praktisches Arbeitsergebnis als Grundlage habt. Außerdem solltet ihr vorher die Quellenlage prüfen, damit ihr sichergehen könnt, dass ihr auch euren Theorieanteil füllen könnt. Nach der Bestätigung des eingereichten Themas ist der Startschuss gefallen und ihr solltet als Erstes euren zugeteilten Betreuer an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) kontaktieren. Diese sind gerne bereit, euch bei der Gliederung eures PTBs zu helfen und geben gute Ratschläge.
Wenn ihr mit der Bearbeitung und dem Schreiben der zehn Seiten fertig seid, solltet ihr mindestens eine Woche vor dem Abgabetermin euren PTB beim Betreuer in der Abteilung abgeben. An erster Stelle muss er diesen mit einer Unterschrift genehmigen und außerdem könnt ihr auch hier noch nützliche Hinweise und Verbesserungsvorschläge in Erfahrung bringen. Aus eigener Erfahrung können wir euch sagen, fangt rechtzeitig mit dem Recherchieren und Schreiben an! Ein Wochenende vor Abgabe im Unternehmen reicht nicht aus und es macht im Endeffekt nur einen schlechten Eindruck, einen halbfertigen PTB abzugeben.
Während der Bearbeitungszeit habt ihr auch die Möglichkeit, einen Bibliothekstag zu nehmen. Das heißt, ihr bekommt einen Tag frei, um an eurem PTB zu schreiben, Bücher in der Bibliothek auszuleihen und diese zu lesen. Am besten sprecht ihr eine Woche vorher mit eurem Betreuer ab, wann ihr den Tag nehmen könnt. Wir können euch nur raten, nutzt diesen Tag wirklich effektiv und macht nicht einen halben Tag Urlaub daraus. ;)
Wenn sich die Praxisphase dem Ende zuneigt, dann steht ein weiteres Gespräch an. Nämlich das Abschlussgespräch in der Abteilung. Zu diesem solltet ihr am besten auch den Betreuer für den dualen Studiengang einladen, damit er einen Überblick hat, was die dual Studierenden in den jeweiligen Abteilungen machen und wie es euch im Unternehmen ergeht. Am praktischsten ist es, wenn ihr den Termin schon in den ersten Wochen der Praxisphase einstellt, da es sonst eng wird, noch einen passenden Tag zu finden.
Auf das Gespräch solltet ihr euch auch ein wenig vorbereiten. Ihr bekommt Vorlagen für einen Bewertungsbogen. Diesen solltet ihr euch einmal durchlesen und überlegen, wie ihr euch selber einschätzen würdet. Ihr solltet euch realistisch einschätzen und habt keine Scheu, euch gut einzuschätzen oder auch von euch gemachte Fehler zu erwähnen, denn aus Fehlern lernt man ja bekanntlich! Des Weiteren müsst ihr beim Betreuer einen Tätigkeitsbericht abgeben, in dem ihr eure erledigten Aufgaben darstellt und auch eure eigenen Lernerfolge. Am einfachsten ist es, diesen bereits zum Abschlussgespräch abzugeben, dann habt ihr danach keinen Stress mit der Abgabe.
Wir hoffen, dass wir euch einen guten Einblick in den Ablauf einer Praxisphase geben konnten und ihr so ein bisschen entspannter seid. Denn wenn wir eins gelernt haben, es reißt euch niemand den Kopf ab, wenn irgendwas nicht klappt.
Es stehen euch immer ehemalige Dualis, Mitstudenten, Betreuer sowie Kolleginnen und Kollegen zur Seite. Ihr müsst nur den Mut haben, auf sie zuzugehen, um Hilfe zu bitten und diese auch anzunehmen. Denn mit einer „Community“ macht die Arbeit mehr Spaß und man erfährt den einen oder anderen Geheimtipp.
Alles Gute, viel Erfolg und bis dann!
Marcel und Chantal