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Hey, ich bin Adam (18) und absolviere seit November eine sogenannte Einstiegsqualifikationsmaßnahme bei den Berliner Wasserbetrieben.
An meinem ersten Tag hier habe ich gleich die anderen EQ-Praktikanten (so heißen die Teilnehmer dieser Maßnahme) kennengelernt. Wir bekamen als Erstes eine Gruppenaufgabe, bei der wir einen Wasserkreislauf erstellen und ihn später als Pappmodell nachbauen sollten. Wir haben dann unser Projekt vorgestellt und wurden anschließend gefragt, ob wir das Modell nicht mit echten Bauteilen nachbauen wollen. Klar sagten wir alle: „Ja, das wäre toll!“
In der nächsten Woche sind wir dann zur Berufsschule gegangen und wurden in Klassen aufgeteilt, die gerade ihren ersten Lehrgang angefangen haben. Wir, die Praktikanten, fingen also an, wie ganz normale Auszubildende Unterricht zu machen und wurden auch so behandelt.
Nach dem Berufsschulblock kam ich zu meiner ersten Außendienststelle nach Neukölln, zum Brunnenservice. Jeder von uns wurde woanders hingeschickt. Ich habe dort im Brunnenservice mitgearbeitet. Ich half beim Be- und Entladen, beim Tragen von Rohren und Werkzeugen und durfte natürlich auch mit zur Brunnengalerie rausfahren.
Es war ziemlich kalt, so früh am morgen im Winter. Dort fing ich um 6:45 Uhr an und arbeitete mit Pausen bis ca. 15:00 Uhr. Da ich in Pankow wohne, musste ich schon um 4:30 Uhr aufstehen. Klar, ich hätte auch etwas später aufstehen können, aber ich bin kein Frühaufsteher und brauch halt morgens etwas länger. Dort war ich ca. einen Monat und hab dann meine Beurteilung bekommen. Danach ging es weiter zur nächsten Außendienststelle.
Nebenbei ging ich auch weiterhin zur Berufsschule. Immer zwei Wochen Arbeit und eine Woche Berufsschule. Meine nächste Außendienststelle war dann in Jungfernheide, am Rohrdamm. Dort stand ich noch früher auf, um 3:30 Uhr, und fing um 6:00 Uhr an zu arbeiten. Dort war ich auch oft draußen unterwegs, durfte mit Maschinen und Werkzeugen arbeiten, wie z.B. an der Stanze. Da habe ich in Metallplatten Löcher gestanzt. Auch hier waren die Kollegen sehr sympathisch und offen.
Dann arbeitete ich auch mal mit einer Flex, einem Schweißgerät und einer Kaltsäge. Am Ende habe ich geflanscht, Rohre lackiert und natürlich auch wieder eine Beurteilung bekommen.
Später, so Mitte Frühling, bin ich zum Ausbildungszentrum in die Fischerstraße in die Ausbildungswerkstatt gekommen. Dort war ich zwei Wochen bei den Industriemechanikern, die mir beibrachten, auf den Millimeter genau zu feilen. Anschließend nahmen mich die Fachkräfte und die Anlagenmechaniker auf, wo ich dann zwei Stahlrohrverbindungen gebaut habe. Am Ende haben wir diese Stahlrohrverbindungen natürlich auch mit Wasser und einer handbetriebenen Pumpe auf Dichtheit getestet. Wäre ja nicht gut, wenn die lecken.
Den Einstellungstest der Berliner Wasserbetriebe habe ich auch machen dürfen und ich habe ihn sogar gut bestanden. Im anschließenden Beurteilungsgespräch wurde ich vor allem für meine Zuverlässigkeit und Freundlichkeit gelobt. Man fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, ein Praktikum im kaufmännischen Bereich zu machen. Ich habe zugestimmt, um zu sehen, ob das etwas für mich wäre. Nun genieße ich erstmal mein Wochenende und hoffe, dass ich euch mit meiner Erfahrung ein wenig weitergeholfen habe.