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Meine Ausbildung zur Industriekauffrau habe ich 2011 begonnen. In der Praxis fühlte ich mich von Anfang an sehr wohl und hatte keine Schwierigkeiten mit dem Verständnis der Aufgaben. Nur in der Berufsschule habe ich sehr schnell gemerkt, dass ich Probleme bekommen werde.
Trotz Abitur und guter Noten ist der Stoff in der Berufsschule ganz anders und auch ziemlich schwer. Naja jedenfalls sahen die Zeugnisse nicht mehr so gut aus wie beim Abi. Erst einmal war das ein totaler Schock für mich und ich konnte nicht verstehen, dass ich trotz Lernen und Mitarbeit so schlechte Noten bekam. Nun brachte es nicht viel sich zu bemitleiden. In einem Gespräch mit meiner Ausbilderin bat sie mir an, zur ABH (Ausbildungsbegleitende Hilfe) zu gehen. Diese Nachhilfe wird einem ab einer Note 4 angeboten und wird ab der Note 5 Pflicht. Jetzt dachte ich mir: Na klar geh ich da hin, ein bisschen Hilfe schadet niemandem. Aber wie teuer ist der Spaß eigentlich? Kostet gar nichts, da das Arbeitsamt die Kosten für einen übernimmt – sehr freundlich.
Also suchte ich mir die nächste Filiale in meiner Nähe. Prompt fand ich auch eine direkt um die Ecke und meldete mich an.
Ein paar Wochen später hatte ich nun meine erste Stunde. Vor mir stand ein super netter und höchst engagierter Nachhilfelehrer, der selbst studierter Kaufmann ist. Was man nachholen möchte, ist einem selbst überlassen. Man kann entweder seine Hausaufgaben machen, oder wenn man keine Idee haben sollte, hat der Lehrer auch immer eine Übung parat. Die Lerngruppen sind sehr klein, maximal sechs Personen, somit sitzt man nicht lange herum, wenn man eine Frage hat. Es ist auch sehr hilfreich, dass alle Schüler aus verschiedenen kaufmännischen Berufen kommen, so kann man sich untereinander austauschen und sich gegenseitig helfen. Wenn man dann eine Frage zu seinen Übungen hat, ist der Lehrer beim Lösen der Übungen äußerst kompetent und kann einem die Fragen besser als so manch anderer Berufsschullehrer erklären. Hier ist besonders zu betonen, dass es der Lehrer schafft, den Sachverhalt sehr gut zu veranschaulichen, wozu die Berufsschullehrer oft gar keine Zeit haben. Manchmal kommt es nach einer Frage einfach nur zu einem Gespräch, welches oft so aufschlussreich ist, dass man nicht einmal mehr ein großes Buch zum Lösen der Frage benötigt, sondern es einfach aus dem Kontext schlussfolgern kann und somit auch gleich verinnerlicht hat.
Seit ich mit der Nachhilfe begonnen habe, hat sich mein kaufmännisches Verständnis verbessert und ich gehe mit einem neuen Denkansatz an die Dinge heran.
Gerade jetzt, in der Vorbereitungszeit zur Abschlussprüfung ist die Nachhilfe besonders hilfreich. Kostenlos bekommen wir dort Materialien zum Üben für die Prüfung und bei Problemen wird besonders auf diese eingegangen. Selbst das Wiederholen von komplexen Lernfeldern wird prüfungsgerecht komprimiert, damit man in kürzester Zeit die wichtigsten Punkte verinnerlichen kann.
Wenn sich hier nun jemand wieder erkennt: Scheut euch nicht, Hilfe anzunehmen. Es ist ganz normal etwas nicht zu können bzw. es nicht sofort zu verstehen, dazu gibt es aber engagierte Menschen, die einem den Lernstoff wieder schmackhaft machen.