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Sven in der Videothek der Filmuniversität Babelsberg.

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Bibliothekspraktikum… Am Anfang der Ausbildung konnte ich mir darunter herzlich wenig vorstellen. Als das Thema immer konkreter wurde, eigentlich auch noch nicht, allerdings rückte nun der mögliche Zeitraum dieses außerbetrieblichen Praktikums immer näher.

Da das Praktikum noch im zweiten Lehrjahr absolviert werden sollte, nahm mein Ausbilder also Kontakt zur Zentral- und Landesbibliothek Berlin auf, die die Bibliothekspraktika in Berlin und Brandenburg zum großen Teil koordiniert. Einige Wochen später hatte ich dann auch die Info, wohin es für mich gehen sollte. Als ich den Ort des Einsatzes sah, war ich zuerst wenig begeistert: Für mich sollte es vom 24. Oktober bis 2. Dezember nach Potsdam-Babelsberg gehen. „Wie soll ich denn dort hinkommen?“, dachte ich mir und schaute erst einmal nach, wo genau das Praktikum denn eigentlich stattfinden sollte – und wurde überrascht: Die Bibliothek der Filmuniversität Babelsberg sollte für sechs Wochen mein neuer Arbeitsplatz werden.

Da ich mich sehr für das Thema Film interessiere und ja selbst auch schon etwas Videoschnitterfahrung sammeln konnte, freute ich mich sehr auf das Praktikum. Als ich dann also am 24. Oktober das erste Mal nach Babelsberg fuhr, war ich natürlich etwas aufgeregt, aber auch sehr neugierig, was mich denn dort erwarten würde.

Nachdem ich mich vorgestellt hatte („Hallo, ich bin Sven Motschmann und für die nächsten sechs Wochen der Praktikant.“), wurde mir die Bibliothek gezeigt und ich lernte alle Abteilungen kennen. So oft wie an diesem Tag habe ich mich, glaube ich, noch nie vorgestellt. Die Bibliothek bietet ihren Nutzern einen Filmbestand von ca. 25.000 Titeln. Im Bestand befinden sich dazu noch unzählige Zeitungsbände, Bücher und Drehbücher von vielen Filmen. Diese stehen den Studenten und Mitarbeitern zur Verfügung. Nicht-Hochschulangehörige können den Bestand zwar nicht zur Ausleihe nutzen, allerdings können nach Anmeldung Bücher ausgeliehen und AV-Medien vor Ort gesichtet werden.

Am ersten Tag habe ich dann noch eine Einführung in das EDV-System der Bibliothek erhalten, bevor es in den darauffolgenden Tagen mit meinen eigenen Projekten weitergehen sollte:

Beispielsweise habe ich Gebrauchskopien von VHS-Kassetten auf DVD erstellt, damit diese auch von Nutzern abgespielt werden können, die keinen VHS-Recorder besitzen.

Zu meinen Aufgaben gehörte auch die Lieferkontrolle von neu bestellten Medien – dort muss nämlich immer die Rechnung kontrolliert werden, ob alle bestellten Medien im Paket sind. Zum Abschluss muss dann noch der Eingang der Filme und CDs im System verzeichnet werden.

Gezeigt wurden mir auch die Rechnungsbearbeitung und die weitere Bearbeitung der gelieferten Medien. Zunächst müssen die AV-Medien nämlich inventarisiert werden, bevor sie katalogisiert werden können. Im Klartext bedeutet das: Die Rohlinge bekommen zunächst einen Eigentumsaufkleber der Bibliothek und werden mit einer Inventarnummer versehen, damit jedes einzelne Exemplar klar zu identifizieren ist. Danach werden die Daten der AV-Medien im System erfasst, damit beispielsweise Filme nach formalen und inhaltlichen Aspekten recherchiert werden können. Abschließend folgt noch die technische Bearbeitung: Hier bekommen die Medien noch ein Signaturschildchen und einen Barcode. Wenn diese Arbeitsschritte abgeschlossen sind, werden die Filme in den Bestand gestellt, damit man sie ausleihen kann.

Auch in der Ausleihe durfte ich mitarbeiten – dort habe ich Medien verbucht, Medien direkt vor Ort oder auf telefonischen Wunsch verlängert, Vormerkungen durchgeführt und im Bestand recherchiert.

Das Praktikum war also sehr vielfältig und führte mich gut durch alle Aufgabenbereiche einer Bibliothek, was mich hoffentlich auch nochmal etwas für die Zwischenprüfung vorbereitet.

Neben weiteren Highlights wie einem Gespräch mit einem Ausbilder für Mediengestalter Bild und Ton (was ja eigentlich nach wie vor mein Traumberuf ist) und einer kleinen Einführung in das Thema 16mm-Film an einem analogen Schnitttisch gab es eigentlich nur ein großes Manko: Den Fahrtweg.

Nach Potsdam war ich pro Tour etwa anderthalb Stunden unterwegs – was im Bestfall dafür sorgte, dass ich am Tag drei volle Stunden in verschiedensten S-Bahnen saß. Da freut man sich doch schon wieder über einen Weg von „nur“ 45 Minuten. Aber: Auch das hat einen Vorteil – wenn jemand wissen möchte, wie man am schnellsten von Mahlow nach Potsdam kommt – ich helfe gern. ;)

Ansonsten bleibt mir nur eines übrig: Vielen Dank an das Team der Filmuniversität Babelsberg für das sehr interessante und facettenreiche Praktikum – es hat mir sehr viel Spaß gemacht. :)

Was passiert eigentlich nach der PDF?
So facettenreich ist die Öffentlichkeitsarbeit

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