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Der Einsatz als FaMi in der Unternehmenskommunikation hat schon einige Vorteile. Zum Beispiel stehen wir natürlich für die Erstellung diverser Drucksachen in engem Kontakt mit
verschiedenen Druckereien. Meistens bereiten wir dafür in Programmen wie Adobe InDesign die Druckdateien als PDF vor und schicken diese an die Druckereien.
Leider hatten die meisten von uns keine Ahnung, was eigentlich danach passiert. Doch das sollte sich nun ändern. Herr Schmidt von der PieReg Druckcenter Berlin GmbH hatte uns, die Azubis aus dem zweiten und dritten Lehrjahr, zu sich nach Marienfelde zu einer Führung eingeladen. Ziel des Ganzen war, dass wir einmal sehen, wie die Druckdaten denn nun eigentlich zur fertigen Drucksache, also beispielsweise zur Glückwunschkarte, zum Flyer oder zum Plakat werden.
Nach der Begrüßung mit Kaffee und Gebäck ging es dann auch schon los. Zuerst ging es für uns zu den Druckmaschinen. Diese sind allerdings in keiner Weise vergleichbar mit euren Druckern zu Hause – nicht nur, dass die Geräte in der Druckerei deutlich größer und leistungsfähiger sind, sie benötigen natürlich auch mehr Liebe in Form von Farbe, Papier und Pflege.
Beeindruckt haben mich persönlich die schwierigen Arbeitsbedingungen eines Mitarbeiters in einer Druckerei. Nicht nur die Lautstärke ist enorm, durch die Arbeit der Maschinen ist es im Druckraum auch etwa 10-15°C wärmer als außerhalb – was natürlich grade bei den ohnehin schon tropischen Bedingungen der Sommermonate ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. Besonders wenn es daran geht, die Probeausdrucke auf Farbechtheit und Korrektheit zu überprüfen… Hut ab an die Drucker!
Doch was grade für mich durch meinen Einsatz in der Gestaltung deutlich interessanter war – was passiert eigentlich mit den Daten, bevor diese durch den Drucker gejagt werden können?
Das wurde uns danach gezeigt – die Daten kommen dann erstmal in der Druckvorstufe an. Dort werden diese auf Fehler geprüft, gegebenenfalls korrigiert und angepasst bevor die zu druckenden Elemente dann auf eine Druckplatte aus Aluminium gebracht werden. Mithilfe eines Lasers werden die Elemente eingebrannt, die Farbe aufnehmen sollen, die anderen Bereiche nehmen dann während des Druckvorgangs Wasser auf und erscheinen dann auf dem gedruckten Papier weiß.
Dort wurde uns auch noch einmal erklärt, wie die Farbmischung zustande kommt. Ein Drucker kann vier Farben verarbeiten – Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz.
Durch unterschiedliche Mischung dieser vier Grundfarben kommt dann die gewünschte Farbe heraus. Ergänzend dazu können noch Sonderfarben gedruckt werden – das Rot der Sparkasse hat beispielsweise den wohlklingenden Namen HKS 13. Diese Sonderfarben werden zusätzlich zu den Grundfarben in den Drucker eingefüllt und dann auf das Papier aufgetragen.
Diese Sonderfarben sind nur in speziellen Fällen sinnvoll, beispielsweise wenn diese Farbe einen großen Teil der Drucksache einnimmt oder durch die vier Grundfarben nicht so einfach oder gar nicht herzustellen ist – so eben bei HKS 13 und den Drucksachen der Sparkasse. Problem an dem Thema Sonderfarben – diese müssen extra angeschafft werden und sind im Verhältnis sehr teuer.
Nach diesem sehr lehrreichen und interessanten Exkurs ging es dann zum Zuschneiden, Falten und Heften. Hier werden die großen Druckbögen, die aus den Druckmaschinen kommen auf das Endformat zugeschnitten. Egal ob Visitenkarten, Bögen mit Pizza-Gutscheinen oder Programmhefte für Veranstaltungen – hier wird geschnitten, gefaltet und getackert, was das Zeug hält.
Dann ging es zur Sortier- und Konfektionierungsabteilung. Als wir in den Raum kamen, war der Tisch gefüllt mit fein sortierten Häufchen mit Schildern einer bekannten Bäckerei – jede Filiale erhält Schilder mit unterschiedlichen Preisen und einem unterschiedlichen Angebot. Damit beispielsweise jede Filiale bedarfsgerecht Ihre Schilder erhält, arbeiten die Mitarbeiter dieser Abteilung 8 Stunden am Tag, sortieren und bereiten den Versand der Bestellungen vor. Ich habe großen Respekt vor dieser Arbeit, nicht nur weil man den ganzen Tag hochkonzentriert arbeiten muss – hier müssen wirklich alle Arbeitsschritte der verschiedenen Mitarbeiter Hand in Hand gehen.
Nach diesem sehr interessanten Einblick ging es dann in das Papierlager – hier wird das komplette Papier der Druckerei gelagert. Dieses wird bedarfsgerecht eingekauft und bis zur Verwendung dort eingelagert.
Abschließend gab es noch ein Gespräch, bei dem uns noch einmal besondere Drucksachen gezeigt wurden, die bei der Druckerei in Auftrag gegeben wurden und bei welchem wir dann noch einmal all unsere Fragen stellen konnten.
Alles in allem ein sehr lohnenswerter, interessanter und vielfältiger Termin, der viele unserer Fragezeichen über dem Kopf beseitigen konnte und uns einen sehr guten Einblick in die Arbeit einer Druckerei verschaffen konnte. Vielen Dank an Herrn Schmidt und das ganze Team der PieReg Druckcenter Berlin GmbH für diese Möglichkeit und den tollen Termin!