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Karla Kolumna war wahrscheinlich ein Vorbild für viele Mädchen meines Alters. Zum einen hatte sie einen tollen Job, war blitzgescheit, kreativ, kam als rasende Reporterin auf jede angesagte Party – und hatte einen sprechenden Elefanten zum Freund.
Einen Elefanten kann ich nicht zu meinen Freunden zählen, als Reporterin für unseren Azubi-Blog versuche ich mich trotzdem. Und was wäre ein Interview ohne jemanden, den man mit Fragen löchern kann?! Eben. Aus diesem Grund habe ich meinen Mitazubi und Elektroniker für Betriebstechnik, Philippe Grüneberg (21) gefragt, ob er mir nicht sprichwörtlich „Rede und Antwort“ stehen möchte. Was daraus geworden ist? Lest selbst.
Philippe, wie bist du eigentlich zu diesem Ausbildungsberuf gekommen?
Durch eine Empfehlung von einem Bekannten. Der hat hier auch eine Ausbildung gemacht und arbeitet jetzt schon seit gut 24 Jahren bei den BWB – da bin ich natürlich neugierig geworden ;)
Was macht man denn so als Elektroniker für Betriebstechnik?
Eigentlich recht viel. Es wird gemessen, repariert, aber natürlich auch montiert. Von den Installationsschaltungen aus Haushalt und Büro (also was eigentlich jeder kennt und benutzt) über Verfahrens- und Steueranlagen, für zum Beispiel Pumpen in unseren Werken, bis hin zu allem was mit Energieversorgung zu tun hat.
Was war dein bisheriges Highlight während der Ausbildung?
Das Beste bis jetzt war eine Woche im Klärwerk in Waßmannsdorf zu arbeiten. Dabei haben wir Schaltungen aufgebaut, die wir zuvor in unserer Werkstatt geübt hatten. Allerdings konnten wir sie nun auch mal an einer richtigen Wand und natürlich auch nach den entsprechenden Normen konstruieren. Dabei gibt es verschiedene Verlegearten, die man berücksichtigen muss. Bei der Verlegeart auf Unterputz benutzt man eine sogenannte Schlitzfräse. Diese fräst zwei Schlitze nebeneinander in die Wand und dann kann man das Material dazwischen einfach rausbrechen und schon hat man eine Art Kanal im Mauerwerk, in dem dann die Leitung verlegt und später einfach zugespachtelt wird.
Das klingt auf jeden Fall nach einer Menge Arbeit. Aber alles fällt ja etwas leichter mit netten Kollegen oder!?
Ja, das stimmt, ich bin auch sehr zufrieden mit allem. Die Kollegen sind sehr nett, genauso wie unsere Ausbilder. Die haben immer ein offenes Ohr für Probleme, Fragen und bilden uns wie ich finde super aus – nicht nur fachlich. Was die Ausstattung angeht sind wir, wie ich finde, gut versorgt. So haben wir immer das richtige Werkzeug und im Normalfall auch das richtige Material. Vieles ist schon älter und nicht mehr ganz aktuell, aber das ist nicht sonderlich schlimm, da wir somit auch wissen, wie älteres Material funktioniert. Schnell benötigtes Material bekommen wir allerdings auch bestellt.
Was empfiehlst du Leuten, die ebenfalls eine Ausbildung als Elektroniker für Betriebstechnik beginnen möchten?
Logisches Denken und technisches Verständnis sind sehr wichtig, genau wie mathematische Kenntnisse. Natürlich auch ein gewisses handwerkliches Geschick, obwohl man ja viele Kniffe während der Ausbildung lernt. Ausdauer ist in einer Ausbildung ja generell gut und wichtig – aber gerade in diesem Beruf, denn wenn man hetzt, schleichen sich Fehler ein und das kann gefährlich sein. Ansonsten gilt auch hier das, was für so ziemlich jeden Beruf gilt: Teamfähigkeit, soziale Kompetenzen etc.
Gibt es Ausbildungsinhalte, auf die du dich schon besonders freust?
Worauf freue ich mich…eigentlich auf alles! Aber ich glaube besonders auf die Steuerungstechnik, logische Schaltungen und Elektronik, um nur einiges zu nennen. Das Spannendste wird wahrscheinlich die Zeit auf den Außenstellen, die zum Ende des zweiten Lehrjahres beginnt.
Vielen Dank Philippe, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast!
PS: Denjenigen, die jetzt neugierig geworden sind, kann ich nur empfehlen, sich weiter über den Beruf des Elektronikers für Betriebstechnik zu informieren und sich bei Interesse bei den Berliner Wasserbetrieben zu bewerben.