Lesedauer: ca. 3 Minuten
… wo ist der Prinz? Ich soll mich hier wachküssen lassen. Das ist es, was ich mir an meinem ersten Tag im Museum am Wasserwerk in Friedrichshagen dachte. Direkt am Müggelsee gelegen, verführt der Standort im Sommer ja regelrecht dazu, einfach mal ins Wasser zu springen und mit den Enten um die Wette zu schwimmen.
Denn Enten gibt es hier einige. Und dazu noch jede Menge Buntspechte, Eichelhäher, einen Fuchs und ein Eichhörnchen auf dem Klo. Ja, bei uns sitzen die Eichhörnchen auf dem Klo. Das war so: als ich im Museum anfing, wurde gerade zur 25-Jahrfeier eine Freiluftsonderausstellung aufgebaut. Da standen dann eine alte Badewanne, ein alter Waschtisch und unter anderem eben auch ein Klo draußen rum. Und auf diesem besagten Klo saß dann eines Morgens ein Eichhörnchen und guckte mich groß an. Es sprang sofort weg und rannte wahrscheinlich zu Schneewittchen, um ihr den Weg zum Haus der Zwerge zu zeigen. Vielleicht fühlte es sich aber auch nur bei seiner Morgentoilette gestört – man weiß es nicht.
Es sollte allerdings nicht bei nur dieser einen Begegnung der plüschigen Art bleiben. Als ich an meinem dritten Arbeitstag morgens mit meinem Kollegen das Gelände betrat, wies uns die gerade abfahrende Reinigungskraft darauf hin, dass hinter dem Dachgiebel zwei Waschbären sitzen. Und tatsächlich saßen da zwei sich aneinander kuschelnde, plüschige Fellknäule auf dem Dach und genossen die gerade aufgehende Sonne. Zuckersüß! Aber auch ein bisschen irritierend, wenn da zwei „maskierte Ganoven“ auf dem Dach sitzen und einen verschlafen angucken.
Und wo wir grad beim Thema sind: kleine Ganoven sind es in der Tat. Stehlen uns nicht nur das Herz, sondern unseren Dachziegeln und dem Fundament auch noch den Halt.
Das ist natürlich nicht ganz ungefährlich, weder für uns Mitarbeiter noch für die Besucher.
Die Tierchen haben an der Seeseite des Gebäudes, in dem ich sitze, ein Loch gefunden, das sie natürlich fleißig genutzt und vergrößert haben – und wie! Als dieses Loch geöffnet wurde, um zu schauen, wie tief es ist und wie groß der Reparaturaufwand ist, da dachte ich schon, man fällt direkt durch ins Wunderland – gewundert hätte es mich nicht.
Der Punkt ist, dass wir unsere plüschigen Freunde vom Mauerwerk und unseren Dachziegeln fernhalten werden müssen. Da wir es gern vermeiden würden, sie in den Waschbärhimmel zu schicken, gleich mal eine Frage in die Runde: Kennt ihr vielleicht Tipps, wie man die Waschbären vertreiben kann, ohne ihnen ein Loch in den Pelz zu brennen?
Bitte meldet euch doch bei uns – Tipps werden gerne angenommen!