Lesedauer: ca. 4 Minuten
Betriebswirtschaftslehre oder doch lieber Informatik? Ich nehme beides!
Im Herbst 2007 habe ich bei den Berliner Wasserbetrieben mein Duales Studium zum Bachelor of Science – Fachrichtung Wirtschaftsinformatik begonnen. Für alle die sich unter diesem Beruf noch nichts vorstellen können, ist diese kurze Berufsvorstellung.
Ich muss zugeben, dass ich nicht wirklich wusste, was bei diesem Studium auf mich zukommt. Klar, neue Gesichter, neuer Lernstoff, neue Aufgaben, aber ich war mir nicht sicher, ob nun mehr Informationstechnologie (IT), oder mehr Betriebswirtschaftslehre (BWL) gelehrt wird. Nun, bisher ist es jedenfalls sehr ausgewogen. Wirtschaftsinformatik ist daher quasi die perfekte Disziplin für Leute, die weder reine Informatiker, noch reine Betriebswirte werden wollen, sondern beides mögen.
Aber was macht man denn nun genau? In den ersten Semestern werden dir Grundlagen der Wirtschaftsinformatik beigebracht. Dazu zählen die Grundlagen der Programmierung, des internen und externen Rechnungswesens, BWL, VWL und auch mathematische Grundlagen.
In der ersten Praxisphase konnte ich dann gleich das in der Uni gelernte Wissen in der Abteilung Rechnungswesen anwenden. Dort habe ich kennen gelernt, wie Rechnungen verbucht werden. In der Uni war das Thema eher abstrakt, ohne direkten Bezug zur Realität, dargestellt. Also habe ich gleich im ersten Semester das duale System zu schätzen gelernt.
In der dritten und vierten Praxisphase habe ich mit noch drei anderen Wirtschaftsinformatiker-Kollegen ein Studentenprojekt übernommen. Das bedeutet, dass uns zu viert eine Aufgabe zugeteilt wurde, die wir innerhalb eines Projektes lösen sollten. Dabei mussten wir uns selbst organisieren, eigenständig planen und abstimmen. Es war toll, auch mal richtig eigenverantwortlich zu arbeiten.
Nun möchte ich noch etwas zu den ominösen Praxis-Transferberichten (PTB), der Studienarbeit (SA) und der Bachelor Thesis (BT) erzählen. Der theoretische Teil eines Semesters wird in der Uni über Klausuren bewertet. Der praktische Teil des Semesters hingegen wird durch drei Transferberichte, einer Studienarbeit und einer Bachelorthesis bewertet. In diesen Arbeiten versuchst du dein theoretisch gelerntes Wissen mit dem praktischen Wissen deines Ausbildungsbetriebes zu kombinieren. Du schreibst also eine praxisorientierte wissenschaftliche Arbeit. Dies klingt allerdings schwerer als es ist. Dabei stehen dir natürlich auch die anderen dualen Studenten aus den höheren Semestern beratend zur Seite, denn oftmals ist es nicht so leicht sich ein Thema auszudenken oder zu wissen, ob die eigene Gliederung der Arbeit richtig oder falsch ist.
Am Ende des 5. Theoriesemesters schreibst du allerdings keine Arbeit, sondern dort erwartet dich eine mündliche Prüfung mit Inhalten aus allen fünf Semestern davor. Aber auch das ist zu meistern, denn dort unterstützen sich alle Studenten gegenseitig ;-) Aber das wirst du schon noch früh genug erfahren.