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Neulich auf der Ausbildungsmesse „Vocatium“ trafen wir Luanna vom Projekt „ENTER-Technik“.
Mit ihren Kollegen betreute sie dort die Wasserbar. Eins stach uns jedoch sofort ins Auge: Luanna trug unser Firmenlogo auf ihren Nägeln! – Wie verrückt ist das denn bitte?
Sofort neugierig geworden, haben wir sie um ein kurzes Interview gebeten, in dem sie uns ihr (Corporate-)Styling näher erklärt:
Wie bist du eigentlich auf die Idee mit den Wasserbetriebe-Logo-Nägeln gekommen? Kannst du unseren Lesern ein Foto und evtl. eine kurze Anleitung geben?
Ich liebe Nagellack! Ich würde sogar meinen, ich wäre fast süchtig nach diesen kleinen bunten Fläschchen!
Am Wochenende vor der Vocatium hatte ich mir die Nägel bereits weiß lackiert. Am Tag vorher kam mir dann die Idee mit dem Wasserbetriebe-Logo auf meinen Nägeln. Wieso nicht auch mit den Nägeln Werbung machen? Ich glaub, selbst meine Schuhe waren passend in weiß, grün und blau. Ich mag es einfach, wenn alles farblich aufeinander abgestimmt ist! Vor meinem Praktikum habe ich bei der Mani- und Pediküre gearbeitet und tagtäglich mit Nagellack zu tun gehabt – Ich denke, daher weht der Wind.
Hier die Anleitung:
Für alle, die es auch mal ausprobieren möchten (nichts für Grobmotoriker): am besten erst mal die Nägel mit weißem Lack einen Tag vorher lackieren, damit dieser richtig trocken ist. Danach mit Fingerspitzengefühl den blauen und grünen Pfeil auftragen. Fertig! :)
Kann man das Feilen von Nägeln mit der Arbeit in der Werkstatt vergleichen?
Man kann beides miteinander vergleichen, das ist aber schon ein bisschen weit hergeholt. Wenn man so perfektionistisch ist wie ich, wenn es um das Feilen von Nägeln geht, umso mehr.
Ich persönlich achte beim Feilen der Nägel ganz besonders darauf, dass die Form, die Länge und die Beschaffenheit stimmen. Vom Prinzip her trifft dies auch auf das Feilen von Werkstoffen in der Werkstatt zu, denn auch Nagelfeilen haben mal gröbere, mal feinere Oberflächen, je nachdem wie viel runtergefeilt werden muss.
Wurdest du während deines Praktikums schon auf die Nägel angesprochen?
Nicht direkt: Die ersten paar Wochen habe ich mir die Nägel auch nicht lackiert, aus dem einfachen Grund, dass man nie weiß, wie die Obersten darauf reagieren, grade in der Werkstatt.
Als ich dann mal nachgefragt habe, ob es okay ist, bin ich dann mit bunten Fingernägeln auf der Arbeit erschienen. Das Wasserbetriebe-Logo auf meinen Nägeln hab ich für die Vocatium allerdings das erste Mal ausprobiert und war selber ganz fasziniert, wie cool das eigentlich aussieht.
Wie bist du darauf gekommen, an dem Projekt teilzunehmen?
Nach meinem Abitur habe ich ganz bewusst einfach erst mal „nur” gearbeitet, weil ich total planlos war und nicht wusste wohin mit mir. Durch eine Bekannte, die selbst seit vielen Jahren bei den Berliner Wasserbetrieben beschäftigt ist, bin ich dann auf euch gestoßen.
Da ich mich letztendlich doch zu spät für eine Ausbildung beworben habe, dachte ich mir, dass dieses technische Jahr eine wirklich tolle Chance ist. Zum Beispiel, um Antworten auf Fragen zu finden wie: Liegt mir das technische Arbeiten? Welcher Beruf entspricht meinen Vorstellungen? In welchem Unternehmen fühle ich mich gut aufgehoben?
Welche Abteilungen hast du bei den Wasserbetrieben kennengelernt?
Die ersten sechs Wochen war ich im Ausbildungszentrum der Berliner Wasserbetriebe und dort bei den Elektroniker/innen für Betriebs- bzw. Automatisierungstechnik, den Anlagenmechaniker/innen sowie bei den Fachkräften für Rohr-, Kanal- und Indus-trieservice. Außerdem hatte ich eine Woche lang noch einen Schweißer-Kurs.
Die letzten drei Wochen führten mich in das Zählerwesen, wo ich in der Prüfstelle, der Werkstatt und im Außendienst tätig war.
Jetzt wo deine Zeit bei den Berliner Wasserbetrieben fast vorbei ist, kannst du uns ein kurzes Fazit geben? Hattest du ein besonderes Erlebnis?
Es war eine aufregende und wissensreiche Zeit für mich, in der ich die Wasserbetriebe als Unternehmen und Dienstleister schätzen gelernt habe. Ich habe mich super wohlgefühlt und wurde auch stets herzlich empfangen.
Mit den Kolonnen zusammen rauszufahren, fand ich großartig. Ich war auch super aufgeregt und in dem Moment total stolz, dass ich jetzt in so einem LKW sitze und mit den Wasserbetrieben durch Berlin fahre.
Hast du die Technik-Branche jetzt für dich entdeckt? Was macht dir besonders Spaß?
Auf jeden Fall! Dieses Praktikum ist so hilfreich, weil ich für mich schon mal eingrenzen kann, welcher Ausbildungsberuf überhaupt in Frage käme. Vor ein oder zwei Jahren hätte ich nie daran gedacht, je einen technischen Beruf lernen zu wollen. Heute aber bin ich wirklich froh, in der Technikbranche zu arbeiten bzw. diese näher kennenzulernen.
Am meisten hat mir die Automatisierungstechnik Spaß gemacht. Trotzdem ist es gut gewesen, auch die Berufe zu durchlaufen, die mir weniger Freude bereitet haben, denn auch das hat mich weitergebracht.
Welches Unternehmen besuchst du im Rahmen des Projektes als nächstes?
Meine nächste Station heißt „AEMtec“. Die technischen Schwerpunkte des Unternehmens liegen in der Aufbau- und Verbindungstechnologie. Die Firma kommt aber in vielen Bereichen zum Einsatz: von der Medizintechnik über Optoelektronik bis hin zur Automobilbranche.
Sieht man dich hier vielleicht bald wieder?
Ich hoffe doch! Schon bevor das technische Jahr begonnen hat, wollte ich zu den Wasserbetrieben und meine Zeit hier hat mich in meinem Ziel nur noch bestärkt. Mir ist es einfach wichtig, ein Unternehmen zu finden, das mir meine Zukunft sichern kann, vorausgesetzt, ich absolviere meine Ausbildung gut. Außerdem beachte ich bei der Unternehmensauswahl auch, ob ich mich in dem Betrieb intern weiterbilden kann und dieser mir Aufstiegsmöglichkeiten bietet.
Meine Bewerbungen sind jedenfalls schon raus. Die ersten positiven Rückmeldungen sind eingegangen und ich bin auf das Ergebnis gespannt!
Danke Luanna!