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Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich bin kein Freund des Laufens. Es ist mir einfach viel zu eintönig und nicht dynamisch genug. Ganz abgesehen von der Kondition, die man benötigt, um einigermaßen respektable Ergebnisse zu erzielen. Schon der Cooper-Test, in dem man in 12 Minuten über 3 km laufen muss, war immer schrecklich für mich. Und nun sollte ich an der 5 x 5 km – Staffel teilnehmen!? Was man nicht alles für sein Team tut…

Ich bin keineswegs unsportlich. Ich spiele jede Woche mindestens einmal Fußball und bin sehr viel mit dem Fahrrad unterwegs. Um meinem Team aber auch eine echte Hilfe sein zu können, entschloss ich ein paar Wochen vor der Teamstaffel, mich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen zum Lauftraining auf die nicht weit entfernte Tartanbahn zu „quälen“. Dazu konnte ich mich gerade so oft durchringen, dass man es zumindest als guten Willen interpretieren kann. Außerdem kaufte ich mir extra ein Paar richtige Laufschuhe.

Gespannt fuhr ich am Abend der Staffel zum Treffpunkt in den Tiergarten, südlich des Bundeskanzleramts. Von meinem Team, ein weiterer Kollege und drei Kolleginnen, wurde ich in einer Taktikbesprechung zum Team-Leiter gewählt – eine besonders anspruchsvolle Position, zu deren Amtshandlungen u.a. das Abholen der Startnummern zählte. Am Ort des Geschehens bot sich mir erst einmal ein Durcheinander aus Basisstationen der vielen verschiedenen Unternehmen und Vereine, die das Teilnehmerfeld umrahmten. Die Stimmung unter den über 24000 Menschen war heiter, viele waren schon bei ersten Dehn- und Aufwärmübungen zu beobachten. Die insgesamt 57 Teams der BWB konnten noch einmal Energie an dem sehr leckeren und abwechslungsreichen Büfett tanken. Dort gab es von Hot Dogs über Kaiserschmarrn bis hin zu einer großen Auswahl an Obst und Getränken alles „Läufernotwendige“. Interessant für mich war dabei, dass einige ihre Energie wohl aus vor dem Lauf verzehrten Bouletten und Bier bezogen – ich beließ es erst einmal bei einer Banane.

Da auch das Wetter mit angenehmen 18 Grad mitspielte, begab ich mich frohen Mutes und voll konzentriert, etwa 15 Minuten bevor ich meinen Vorläufer erwartete, als dritter Läufer in die Wechselzone. Dieser Puffer erwies sich auch als dringend nötig. Ich schaffte es angesichts des enormen Aufkommens der Wechselläufer gerade rechtzeitig, mich bis nach vorn durchzukämpfen, um den Staffelstab zu übernehmen. Meine Wartezeit gestaltete sich auch dank unseres Finanzvorstands Herrn Bruckmann weniger schlimm, da er auf heitere Art das Eintreffen jeder „Ente“ (damit meinte er die BWB-Läufer, die alle ein rotes T-Shirt mit Entenaufdruck trugen) ankündigte.
Der Lauf an sich verlief relativ unaufgeregt und reibungslos. Mit meiner Motivations-Tracklist auf dem Ohr erreichte ich eine ganz zufriedenstellende Zeit von 22 1/2 Minuten, obwohl ich viel zu schnell gestartet war und mir deswegen auf dem letzten Kilometer die Beine schwer wie Blei wurden. Dafür halfen die vielen Zuschauer am Streckenrand, die eine tolle Stimmung erzeugten und wirklich jedem einzelnen Läufer zujubelten, um diesen noch einmal zum Endspurt zu motivieren.

Anschließend gönnte auch ich mir etwas Deftiges und tauschte Erfahrungen und Zieleinlaufzeiten mit meinen Kollegen aus und beschloss, die Laufschuhe für dieses Jahr an den Nagel zu hängen. Zum Lauf im nächsten Jahr werde ich mich aber wahrscheinlich trotzdem „durchringen“, dafür hat es dann doch zu viel Spaß gemacht.

Was man so als Informatikkaufrau macht…
Wo gewinnt man zukünftige Auszubildende? Auf dem Fußballplatz!

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